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Simpler Plan, Maximaler Erfolg

Zeit für einen kurzen Rückblick. Wie viel Erfolg hast Du während des letzten Jahres mit Deinem Training gehabt? Oder in den letzten 6 Monaten? Sei ehrlich, wie viel näher bist Du dem gekommen, was Du erreichen willst? Wenn Du erreicht hast, was Du wolltest: Herzlichen Glückwunsch, weiter so! Für alle anderen … wie kann es sein, dass Du keine Erfolge siehst? Immerhin trainierst Du hart, achtest auf Deine Ernährung und verbringst einen Haufen Zeit mit diesem Fitnesskram.

Zu viel

Vielleicht ist es sogar zu viel Zeit. Oder Du setzt den Fokus auf die falschen Dinge. Du machst zu viel und Du machst es Dir zu kompliziert. Vielleicht verfolgst oder misst Du Deine Fortschritte im Trainingsplan nicht. Oder Du änderst ständig Deinen Trainingsplan. Oder Du hast nicht mal einen Trainingsplan. Vielleicht hast Du zu viele „Ziele.“  Zu viele Übungen, zu viele Sätze, zu viel „ein bisschen von allem“.

Zu viele Nahrungsergänzungsmittel. Zu wenig richtiges Essen. Zu wenig Regeneration. Zu viel Hinterfragen. Zu viel Stress. Zu wenig Fokus auf das, was wirklich zählt. Zu wenig Priorisierung und zu viele „spezielle“ Methoden. Einfach. zu. viel. Quatsch.

Du machst drei verschiedene Varianten von Curl-Übungen für den Bizeps, schaffst aber keine 5 Klimmzüge und wunderst Dich, warum er nicht stark wird und wächst. Du machst hunderte Wiederholungen Seitheben aber Deine Schultern haben sich kein Stück verändert.

Schonmal jemanden gesehen, der 5 – 6 anständige Klimmzüge (keine Kipping Pull ups, wie im Crossfit) plus 50% seines Körpergewichts macht aber einen kleinen Rücken oder Arme hat?

Bestimmt nicht.

Die kleinen Übungen werden nicht die Erfolge bringen, die Du suchst. Es sind die großen Übungen, in denen Du gut werden musst. Sie sollten die Basis Deines Trainings ausmachen.

Und um Gottes Willen, lass die Kipping Pull ups sein. WIE Du das machst, was Du machst, macht am Ende den Unterschied.

Wie du Erfolge sehen kannst

Definieren wir erstmal, was Erfolg in diesem Fall bedeutet. Wenn Du stark sein und gut aussehen willst, ist Erfolg die Maximierung Deiner Kraftfähigkeit – genauer gesagt Deiner relativen Kraftfähigkeit – und die Reduktion von Körperfett.

Es gibt zwei verschiedene Möglichkeiten, die Kraftfähigkeit zu beschreiben. Auf der einen Seite gibt es die absolute Kraftfähigkeit und auf der anderen die relative Kraftfähigkeit.

Die absolute Kraftfähigkeit beschreibt das Gewicht, das Du bei einer Übung bewegen kannst.

Die relative Kraft beschreibt das Verhältnis des Gewichts, das Du bewegen kannst, zu Deinem Körpergewicht.

Ein Beispiel, damit das ganz klar ist. Wir haben zwei Sportler: einer wiegt 80 kg und einer 100 kg und beide können Kniebeugen mit 100 kg. Das bedeutet, dass der 80 kg-Sportler 125% seines Körpergewichts bewegen kann und der 100 kg-Sportler nur 100%.

Der erste hat also eine höhere relative Kraftfähigkeit. Und darauf kommt es an, wenn Du nicht nur stark sein sondern auch gut aussehen willst. Also, das Wichtigste ist: Werde besser in großen Übungen und bewege dabei große Gewichte im Vergleich zu Deinem Körpergewicht.

Männer wollen meistens einen besser aussehenden Oberkörper, eine definierte (obere) Brust, große Schultern und Arme, einen breiten Rücken … wie ein Superheld halt. Ganz klischeehaft. Aber welcher Mann will das nicht gerne?

Um das zu erreichen, musst Du einfach stark werden. Es führt kein Weg daran vorbei. Du musst Kraft in den richtigen Übungen aufbauen. Dann wird Muskulatur an den richtigen Stellen folgen. Das Ergebnis wird ein starker und ästhetischer Körper sein, der auch wirklich was kann. Mehr Sein als Schein ist hier das Ziel. Nicht andersherum. Darum darf sich der Rest der Fitnesswelt drehen.

Wir haben einige wichtige Basisübungen aufgelistet, damit Du eine realistische Vorstellung von langfristigen Zielen und Anregungen für persönliche Bestleistungen bekommst. Denk daran, dass diese Ziele nicht von heute auf morgen erreicht werden. Es dauert Jahre und es ist ein langer Prozess.

Aber Du kannst Dir sicher sein: Wenn Du den lange Weg gehst und diese Werte erreichst, sieht man es Deinem Körper auch an. Es lohnt sich.

Einige Standards für Basisübungen als Richtlinien

Überkopfdrücken mit Langhantel

5 – 10 Wiederholungen mit 80 – 100% Deines Körpergewichts

Schrägbankdrücken mit Kurzhantel

5 – 10 Wiederholungen mit 40 – 60% Deines Körpergewichts für jede Hantel

Klimmzüge Untergriff

mind. 12 – 15 Wiederholungen

4 – 6 Wiederholungen mit + 50% Deines Körpergewichts

Klimmzüge Übergriff

mind. 10 saubere Wiederholungen

8 Wiederholungen mit + 20 – 40% Deines Körpergewichts

Einarmiges Rudern mit Kurzhantel 

8 – 10 Wiederholungen mit mind. 50% Deines Körpergewichts

Kreuzheben

1 Wiederholung mit 200 – 250% Deines Körpergewichts

Kniebeugen

1 Wiederholung mit 200 % Deines Körpergewichts

Hip Thrusts

5 – 10 Wiederholungen mit 120 – 200% Deines Körpergewichts

Denk dran, es sind generelle Richtlinien. Nicht jede Übung ist für jeden geeignet und natürlich solltest Du nach einiger Zeit Übungen austauschen und variieren.

Aber egal, ob Du Kurzhanteln, eine Langhantel, Kettlebells oder Dein Körpergewicht nutzt, Dein Ziel sollte es immer sein, besser zu werden, mehr zu schaffen und einfach stark zu werden.

Trainiere Deine Kraft 3 – 4 Mal in der Woche und vergesse dabei niemals, dass die Basis das ist, auf dem alles andere aufbaut.

Perfekte Ausführung + große Übungen + Gewicht, ist das Rezept für Erfolg. Lege Deinen Fokus auf das Wesentliche. Es ist simpel aber nicht einfach. Nimm diese Zahlen und arbeite langsam aber stetig auf sie hin. Gib Deiner Regeneration die Aufmerksamkeit, die sie verdient.

Höre auf Deinen Körper. Werde stark. Bleib verletzungsfrei.

Genieße Deine Erfolge.

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Der Overspill Effekt

Generell beschreibt der Overspill Effekt die Auswirkung eines Ereignisses auf ein anderes oder andere Ereignisse und evtl. auch auf Bereiche die wenig oder nichts mit dem ursprünglichen Geschehen direkt zu tun haben.

Dieser Artikel befasst sich jedoch mit einer anderen (persönlichen) Definition von “overspill”. In diesem Artikel beschreiben wir den Punkt an dem Dinge sich in einem so hohen Ausmaß verändern, dass ein, für uns, sichtbares, spürbares, greifbares Ergebnis daraus resultiert.

Der Overspill Effekt im Training

Alles ist in Bewegung. Zu jederzeit. In der Natur existiert nur Wachstum oder Tod. Wenn also keine Bewegung stattfindet, zerfallen und sterben Lebewesen.

Ganz gleich ob wir von Menschen, Tieren, Pflanzen sprechen, einen gesamten Körper oder ein einzelnes Gelenk betrachten, wir uns auf zelluläre oder bakterieller Ebene bewegen..Bewegung ist leben. Und Bewegung heißt Veränderung.

“Movement is the essence of life.”  

Bernd Heinrich

Jeder der seinen Körper benutzt, sei es im Alltag oder für harte Trainingseinheiten, ganz gleich welcher Art und unabhängig von Ziel, weiß, dass Bewegung Veränderung mit sich bringt.

Veränderungen im Spiegel, im Kopf und vor allem persönliche Veränderungen. Gewohnheiten, Lebensgefühl, Bewusstsein.

Gerade körperliche Veränderungen sind sehr greifbar und auch das was die meisten sich von Sport und gesunden Verhaltensweisen versprechen.

Was jedoch wenn diese Veränderungen nicht direkt für Dich greifbar sind? Was wenn das was Du willst nicht unmittelbar sichtbar ist?

In der heutigen Zeit sind wir als Menschen darauf gepolt Highlights zu feiern, die Erfolge, die besten Momente. Oder uns werden die traurigsten Momente, die erschütternden Katastrophen und der Schmerz gezeigt. Was Du Dir jedoch bewusst machen musst, ist das diese Momente die wenigsten sind. Sie sind extrem selten. Sie machen 1% von allen aus. Wenn überhaupt.

Alles was passiert was dorthin führt, das Leiden, alle Fehler die vor dem großen Scheitern passieren, jeder Versuch, das hinfallen und aufstehen,  die harte Arbeit, Mühe und all die investierte Zeit.

Das ist, worauf diese Momente gebaut sind. Das was hinter den Kulissen, im stillen passiert. Es sind die 99% worauf das was am Ende sichtbar ist, aufgebaut ist.

Der Prozess einer Gelenkveränderung bei dem jemand erst mit 70 Jahren Schmerzen erfährt, durch Arthrose, entwickelt sich nicht über Nacht, sondern über die letzten 30-50 Jahre. Der prozess lief, das spürbare, der Schmerz, kam erst später.

Wenn Du Dich neben eine Regentonne setzt siehst Du erst das Wasser wenn es überläuft. Erst dann wird Dir bewusst, dass sie voller und voller geworden ist, bis es sichtbar wurde.

Wenn Du beim Kreuzheben seit Wochen an der 150 Kg Marke scheiterst, eines tages reinkommst, 160 ziehst und das auch noch zweimal.#

Boom! Das ist der Overspill effekt.

Der Punkt kam wo genug Veränderung passiert ist um für uns etwas sichtbares, spürbares oder etwas greifbares zu erzeugen. Es ist die Summe aller Geschehnisse die zu dem Moment führen in der wir die Veränderung, die Ausmaße bewusst wahrnehmen können. Die Momente in denen die Veränderung für uns sichtbar wird und wir scheitern oder erfolgreich sind.

In der Trainingswelt kann es ein beruhigendes Gefühl sein zu wissen, dass auch wenn Du in diesem Moment noch nicht die Ergebnisse siehst die Du gerne hättest, sie kommen werden. Wenn Du dran bleibst. Denn Du solltest es nicht als Ausrede benutzen es Dir zu bequem zu machen.

Zeit und Mühe. Die wichtigsten Dinge die Dich im Leben dahin führen wo Du hin willst.

Sie führen zu Erfahrungen und im besten Fall, zu Wachstum. In jeder Hinsicht und in jedem Lebensbereich. Nicht mit einem Klick auf Amazon erhältlich. Nur in Dir selbst.

Wenn Du also noch am Leben bist, und da Du es in diesem Artikel bis hierhin geschafft hast, gehe ich davon aus, dann bist Du in Bewegung. Veränderung. Wachstum oder Tod.

Welche Art von Veränderung kurz- oder langfristig stattfindet, entscheidest Du mit dem “was” Du tust und vor allem “wie” Du es tust.

Denn irgendwann wird sich der Overspill-Effekt bei jedem von uns in jedem Lebensbereich bemerkbar machen. Ganz gleich ob im Sport, Gesundheit, Erfolg in Deinem Beruf, finanziell oder die Beziehungen mit anderen Menschen die Du in Deinem Leben führst.

Er wird Dir zeigen welches Ergebnis, die Summe Deiner Taten produziert hat. Früher oder später wird Dich der Overspill Effekt auf schlechte oder gute Art einholen.

Mich. Dich. Uns alle.

Bis dahin, entscheiden wir. Entscheidest Du. Bewegung oder Tod?

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Training trotz Schmerzen, der Weg zurück nach oben

Über Schmerzen, Verletzungen, Prävention und Rehabilitation zu sprechen ist alles andere als sexy. „Wie bekomme ich einen riesigen Bizeps?“ oder „Wie kann ich einen Kleinwagen über Kopf drücken?“ sind doch deutlich spannender.

Trotzdem wird früher oder später beinahe jeder damit konfrontiert werden. Es ist für ernsthaft trainierende Athleten und Sportler nahezu unumgänglich, im Trainingsleben auch Mal einen Rückschlag zu erleben.

Dieser Artikel dreht sich speziell um das Thema wie Du trotz Schmerzen und Verletzungen vorankommst und sogar Deinen Heilungsprozess verbessern kannst.

Wir gehen im 1. Teil des Artikels auf allgemeine Richtlinien ein und im 2. Teil darauf, wie Du um spezielle Gelenkprobleme herum trainieren kannst und trotzdem weiter Fortschritte erzielst.

Wir haben die wichtigsten Schritte und einzelnen Aspekte für Deinen Weg bergauf zur Genesung zusammengefasst.

Suche Dir das heraus, was Du brauchst und wende es sofort an oder behalte es einfach für die Zukunft im Hinterkopf.

If there is no struggle, there is no progress.

Frederick Douglass

Das Große und Ganze

Einige Richtlinien gelten für nahezu jede Situation.

Ganz gleich, ob Schmerzen, kleine oder große Verletzung, mit oder ohne Operation und unabhängig von ihrer Dauer.

Alles beginnt im Kopf

Wenn man sich verletzt, vor allem bei schwerwiegenden Problematiken, ist es nicht selten, dass man in eine Art Loch fällt. In dem bemitleidet man sich selber und unternimmt einfach nichts, weil die Situation nicht die eigene Schuld war. Oft wird die Verantwortung abgegeben. Mache Dir als erstes bewusst, dass Deine Gesundheit einzig und allein Deine Verantwortung ist. Nicht die Deines Arztes, Physiotherapeuten oder wer auch sonst damit zu tun hat. Sie können diese Verantwortung nicht tragen. Sie können Dir nur zur Seite stehen und Dir einen Teil des Weges weisen. Diesen Weg zu gehen, liegt in Deiner Verantwortung. Setze Deinen gedanklichen Fokus immer auf die Dinge, die Du machen kannst! Nicht auf das, was noch nicht geht.

Ein Beispiel: Wenn Du umgeknickt bist, ist Dein Fuß verletzt. Du kannst aber fast uneingeschränkt Deinen Oberkörper trainieren und dein nicht verletztes Bein. 

Als Menschen tendieren wir dazu, uns darauf zu konzentrieren, was nicht da ist, was wir nicht haben und was wir noch nicht umsetzen können. Das Problem an der Sache ist, dass wir das zu diesem Zeitpunkt nicht ändern können. Sich darauf zu versteifen, bringt niemanden vorwärts. Es bedeutet nur Frust. Was aber Fortschritte bringt, ist das, was Du in der Gegenwart unternimmst. All diese Aktionen wirken sich auf Deine Zukunft aus.

Versuche, diese Denkweise zu übernehmen und Du wirst nicht nur schneller wieder auf die Beine kommen sondern nebenbei Dein Selbstbewusstsein um einiges stärken. Gib Deinem Körper die Ruhe, die er braucht Je nach Verletzungsgrad wird Dein Körper einige Tage oder einige Wochen komplette Ruhe brauchen, wobei letzteres wirklich nur bei schwerwiegenden Verletzungen vorkommt. Eventuell brauchst Du überhaupt keine komplette Ruhe, sondern kannst verschiedene Formen der Bewegung ausüben. Selbst, wenn es nur normales Gehen ist.

Betrachte Deine Schmerzen immer als Chance, besser zu werden

Dinge passieren aus einem Grund. Erkenne die Tür, die für Dich aufgegangen ist und lerne aus der Situation.

Auf manche Verletzungen hat man keinen Einfluss. Im Sport beispielsweise durch Fremdeinwirkung. Im Krafttraining hingegen gibt es viele Gründe für Schmerzen und Verletzungen. Zu viel Gewicht? Falsches Programming? Zu viel, zu früh, zu oft?

Womöglich versucht Dein Körper, Dir etwas mitzuteilen. Höre zu. Gehe in Dich. Versuche, einen Grund zu finden und lerne daraus, damit es nicht nochmal passiert.

Nutze die Zeit, um in Bereichen zu arbeiten, die Du sonst vernachlässigst

Jeder hat Vorlieben. Natürlich geht man diesen lieber und öfter nach als anderen Dingen. Jemand, der gut Kreuzheben kann, wird oft kreuzheben. Jemand, der eine günstige Anatomie zum Drücken hat, wird eben oft drücken.

Dagegen ist nichts einzuwenden. Stärken sollten vorangetrieben werden.

Erkenne aber, dass alles seinen Preis hat. Achte auf Übernutzung.

Es kann hilfreich sein, eine Zeit lang seine Defizite aufzuarbeiten. Auf lange Sicht wirst Du Dein Potenzial nur noch mehr ausschöpfen können.

Gerade Sportler, die wenig oder kein Ausgleichstraining zu ihrer Sportart betreiben, leiden oft unter starken Defiziten, die sich negativ auf ihre Performance auswirken.

Nutze die Zeit, um Dich zu verbessern. Es ist trotz Schmerzen und Verletzung in irgendeiner Weise immer möglich.

Regeneration: Schlaf & Ernährung

Regeneration sollte immer einen hohen Stellenwert einnehmen. Sie ist der Schlüssel zu langfristigem Fortschritt. Schenke ihr in Zeiten von Verletzungen sogar noch mehr Beachtung.

Je mehr Wert Du auf Deine Regeneration legst, desto schneller wirst Du wieder fit.

Versuche, 7 – 9 Stunden pro Nacht zu schlafen.

Lege Wert auf die Qualität Deiner Nahrung und versuche, entzündungsfördernde Nahrungsmittel zu meiden beziehungsweise in Maßen zu Dir zu nehmen.

Beispiele sind Zucker, Gluten (auch wenn Du keine Unverträglichkeit hast, kann es helfen, Weizenprodukte zu meiden) Milchprodukte, Alkohol, pflanzliche Öle und Frittiertes.

Versuche stattdessen viel Obst, vor allem Beeren, Gemüse, alles was Omega 3 Fettsäuren enthält wie fettigen Fisch, Fischöl, Chia Samen, Leinsamen etc., Brühe (wegen des Kollagens), Kurkuma, Kokos- und Olivenöl, Eier, grünen Tee, dunkle Schokolade und Honig von hoher Qualität zu Dir zu nehmen.

Regeneration: Stoffwechsel anregen

Unterschätze außerdem die Macht der aeroben Regeneration bzw. Deine generelle aerobe Basis nicht. Je stärker diese ausgeprägt ist, desto besser ist auch Deine Erholung.

Gehen beziehungsweise generelles Low-Intensity Steady-State Cardio (LISS) ist eine Form des Trainings, die – wenn richtig ausgeführt – hohe positive Effekte auf Deine Regeneration hat.

Der Stoffwechsel wird angeregt, ein vermehrter Blutfluss wird generiert, der Körper wird vermehrt mit Sauerstoff versorgt und Abfallstoffe können besser abtransportiert werden.

Je mehr Blut in die Region kommt, die verletzt ist, außer in akuten Situationen, desto schneller ist die Heilung.

Zusätzlich aktiviert LISS den Parasympathikus, den Teil des vegetativen Nervensystems, der für Erholung, Aufbau jeglicher Art und die sogenannte Homöostase („inneres Gleichgewicht“) zuständig ist.

Falls Du durch Deinen Beruf oder Dein Studium einen großen Teil des Tages sitzt, versuche so oft es geht aufzustehen und Dich zu bewegen. Ähnliche Effekte wie LISS haben auch bestimmte Atemübungen. Sie aktivieren ebenfalls den Parasympathikus und regen die Blut- und Lymphzirkulation sowie die Verdauung an. Eine ganz simple Übung ist die „tiefe Bauchatmung“. Hier solltest Du versuchen, tief durch die Nase in den Bauch zu atmen. Du kannst Deine Hände auf Deinen Bauch legen, um zu spüren, ob die Luft auch ankommt. Versuche dabei die Ausatmung besonders lange hinauszuzögern. Für die Einatmung sind 3 – 5 und für die Ausatmung 6 – 10 Sekunden ein super Start.

Regeneration: Foam Rolling & Flossing

Foam rolling (im Deutschen die „Faszienrolle“) kann hinsichtlich der Beeinflussung des Blutflusses ebenfalls sehr hilfreich sein. Außerdem kannst Du hierdurch Verspannungen lösen, die durch eventuelle Kompensationen entstehen. Wenn Du verletzt bist, ändern sich Deine Bewegungsmuster. Das ist ganz normal. Dein Körper versucht um jeden Preis, Schmerzen und eine negative Beeinflussung der Verletzung zu verhindern.

Wenn Du Kompensationsmuster zurzeit nicht umgehen kannst, weil Dein Schmerz und Deine Verletzung es nicht zulassen (z. B. durch eine Knie- oder Sprunggelenksverletzung), kannst Du durch foam rolling entgegenwirken. Bearbeite zum Beispiel Deine Beinmuskulatur oder wo auch immer Du Verspannungen oder Schmerzen bemerkst. Das beseitigt natürlich Deine Kompensationsmuster nicht aber zumindest erst mal die Schmerzen. Potenziell vermeidest Du Spätfolgen. Falls Du schonmal etwas von „Flossing“ gehört hast, ist dies auch eine gute Option, um Beweglichkeit und Blutfluss zu generieren. Wir raten Dir dafür aber, jemand Qualifizierten aufzusuchen. Wenn Du jemanden kennst, umso besser.

Falls Du eine OP hinter Dich bringen musstest, gelten alle Richtlinien, die bisher genannt wurden. Nur, dass Du ihnen wahrscheinlich noch mehr Beachtung schenken solltest: genug Schlaf, qualitativ hochwertige Nahrung, Stress managen, Atemübungen, falls Bewegung erlaubt ist, so viel wie möglich, natürlich abhängig von Verletzungsausmaß und Schmerzen.

Wie Du siehst, gibt es eine Menge Faktoren, die Du auf dem Weg zur Genesung beeinflussen kannst. Ganz gleich wie groß oder klein Deine Verletzung auch sein mag, es gibt immer etwas, das Du tun kannst.

Training

Dein Stressmanagement ist ein wichtiger Bestandteil des Heilungsprozesses. Eine Verletzung ist immer zusätzlicher Stress und zusätzliche Belastung für Körper und Psyche. Ganz gleich, ob ein Stressfaktor positiv oder negativ ist, es ist erst einmal ein Stressfaktor. Training und körperliche Auslastung ist einer davon.

Behalte das immer im Hinterkopf, wenn Du trainierst. Zu hartes Training wird sich negativ auf Dein Immun-, Hormon-, und Nervensystem auswirken. Die richtige Dosis ist hier das Stichwort, denn Krafttraining wirkt sich nur bis zu einem gewissen Grad positiv auf alle Körpersysteme aus. Dein Immunsystem wird gestärkt, Kreislauf angeregt und das Hormonprofil stark positiv beeinflusst.

Optimales Vorgehen bei Schmerzen und Verletzungen

Der Weg für Deinen verletzten Körperbereich sollte normalerweise so aussehen: 

  • Den Schmerz unter Kontrolle bringen bzw. beseitigen
  • Qualität des kompletten, aktiven Bewegungsausmaßes verbessern
  • Kraft in dem gewonnenen Bewegungsausmaß maximieren, erst durch eine erhöhte Frequenz (häufigeres Bewegen und Übungen ausführen), dann durch ein erhöhtes Volumen (mehr Wiederholungen und Sätze der Bewegungen und Übungenen in einer Einheit ausführen) und zuletzt durch die Steigerung der Intensität (prozentuales Gewicht)

Dieser Vorgang kann auf fast alle Situationen angewandt werden. Versuche herauszufinden, an welchem Punkt Du bist. Wenn Du verletzungsfrei bist, solltest Du immer bei Punkt 3 sein. Die Grundlage für Schmerzen und Verletzungen ist häufig ein Verstoß gegen Punkt 2 oder eine zu frühe Frequenz-, Volumen- oder Gewichtserhöhung.

Der Fokus liegt zu oft auf der Erhöhung des Gewichts. Du siehst, der Punkt steht an letzter Stelle und das hat auch seinen Grund. Stelle immer sicher, dass Du vorher alle anderen Faktoren ausgeschöpft hast.

Wenn Du Schmerzen oder eine Verletzung hast, wirst Du die betroffene Region eventuell nicht in Deinem gewohnten Bewegungsausmaß trainieren können. Passe in diesem Fall Dein Bewegungsausmaß an Deine Schmerzen an: Wenn etwas weh tut, tue es nicht. Ganz easy.

Beiße niemals bei solchen Schmerzen auf die Zähne. An Dich, falls Du das tust: Du tust Dir keinen Gefallen!

„No pain, no gain“ und „Go hard or go home“ sind hier der falsche Weg.

„Train smart“ – was Du übrigens immer tun solltest – ist jetzt wichtiger denn je.

Vergiss nicht, Training ist ein Stressfaktor. Wenn Du dabei auch noch Schmerz provozierst, vervielfacht sich dieser Effekt. Gleiches gilt für das Auftreten aller anderen Entzündungszeichen: Schwellung, Rötung, Erwärmung, Funktionsverlust.

Training der nicht betroffenen Körperhälfte

Der letzte Tipp, bevor wir über bestimmte Körperbereiche sprechen, ist das Training der nicht betroffenen Körperhälfte. Untersuchungen haben gezeigt, dass Du einen sogenannten „crossover effect“ auf die rechte Körperseite erzielst, wenn Du Deine linke Körperhälfte trainierst. Wenn Du also zum Beispiel eine Schulterverletzung auf der linken Seite hast und Du Deine rechte Seite trainierst, setzt Du auch einen Reiz auf der rechten Seite.

Damit kannst Du Kraftverluste über längere Zeiträume hinweg zwar nicht verhindern aber ihnen zumindest so gut entgegenwirken wie möglich. Das gleiche gilt für alle Gelenke.

Unterkörper

Wie bereits erwähnt, solltest Du immer versuchen, Dein nicht verletztes Bein so gut es geht weiter zu trainieren, genauso wie Deinen Oberkörper. Wenn stehende Übungen nicht möglich sind, weil auf Deinem Sprung- oder Kniegelenk zu viel Druck lastet und es Schmerzen provoziert, führe sie im Sitzen aus.

Fuß- und Sprunggelenk

Bist Du beim Laufen umgeknickt oder hast Du Dir ein Gewicht auf den Fuß fallen lassen?

Das Sprunggelenk ist ein unangenehmer Bereich für Verletzungen, denn Dein Gangbild wird sich je nach Intensität Deines Problems sehr stark ändern.

Gerade weil es unmöglich ist, beim Gehen seine Füße nicht zu benutzen, dauert die Heilung manchmal länger als z. B. bei Hand- oder Ellbogenproblemen.

Das Training der Beine musst Du wahrscheinlich etwas modifizieren. Eine Zeit lang auf „Leg Curls“ und „Knee extensions“ zurückzugreifen, wird Dir helfen, Kraft und Muskelmasse zu erhalten weil sie die Oberschenkelmuskuatur trainieren aber Dein Sprunggelenk keinem Druck ausgesetzt ist.

Außerdem kannst Du „Glute Ham raises“, „Back extensions“ und indirekte Beinübungen einbauen wie hängende Bauchübungen, einarmige Bankdrück- und Schulterdrück-Variationen und „Renegade rows.“ Hierbei müssen Deine Beine eher stabilisierend arbeiten, aber immerhin arbeiten sie.

Finde Übungen, die keinen Schmerz bereiten. Kreative Ideen sind hier gefragt.

Knieverletzungen

Knieprobleme sind für viele ein lästiges Thema. Gerade hier kann es sinnvoll sein, seinen generellen Trainingsplan zu überdenken. Häufig liegt der Fokus des Beintrainings stark auf der Quadrizepsmuskulatur, also der Vorderseite Deines Oberschenkels. Wenig auf der hinteren Kette (Gesäß und hintere Oberschenkelmuskeln).

Es kann sehr helfen, Deinen Quadrizeps mit einem Foam Roller zu attackieren. Dies kann unter anderem etwas Druck aus Deinem Kniegelenk nehmen und auch beim sogenannten „Patellaspitzensyndrom“ (Schmerzen in der Sehne um und unter Deiner Kniescheibe) helfen.

Wähle zusätzlich eine Zeit lang Übungen, die Dein Knie etwas entlasten wie „Hip Thrusts“, „Romanian Deadlift“-Variationen, einbeinige Ausfallschritt-Variationen nach hinten oder stationär (z. B „Bulgarian Split Squats“). Wähle eher hüftdominante Übungen und versuche Sprungübungen zu meiden, denn diese bedeuten großen Stress für Dein Kniegelenk.

Probiere vieles aus und finde Übungen, die keinen Schmerz auslösen.

Hüft- / Leistenschmerzen

Diese Schmerzen sind meistens muskulärer Natur. Eine gute Strategie ist es, beidbeinige Übungen eine Zeit lang aus Deinem Plan zu streichen, da die Wahrscheinlichkeit von Kompensationen sehr hoch ist. Falls Du nicht ohne Deine Kniebeugen leben kannst, bleibe mit dem Gewicht in einem Bereich, in dem Deine Ausführung tadellos ist.

Dein Körper wird sonst ein falsches Bewegungsmuster abspeichern. Setze den Fokus auf die Beweglichkeit und seitliche Stabilität Deines Beckens. Du wirst positive Effekte auf Wirbelsäule, Kniestabilität und den Rest Deines Trainings bemerken.

Probiere „Side planks“, „Monster walks“ mit einem Band und „offset loads“ bei einbeinigen Übungen. “Offset load” bedeutet, dass Du zum Beispiel bei einem „Bulgarian split squat“, bei dem Du das rechte Bein trainieren willst, das Gewicht in der linken Hand hältst. Deine seitliche Hüftmuskulatur muss Dein Becken jetzt stärker stabilisieren, weil Du durch das Gewicht zu einer Seite gezogen wirst.

Oberkörper

Schmerzen am Rücken und Wirbelsäulenverletzungen

Verletzungen im Bereich der Wirbelsäule können kompliziert sein. Im Zweifelsfall solltest Du immer einen Spezialisten aufsuchen. Genau genommen gilt das für alle Verletzungen.

Beim Training kann es sinnvoll sein, zu viel Kompression – also Druck – auf die Wirbelsäule zu vermeiden. Deshalb solltest Du für Dein Beintraining auch hier eine Zeit lang Kreuzheben und Kniebeugen aus dem Plan nehmen und durch einbeinige Varianten und „Hip thrust“-Variationen ersetzen. Diese sind in der Regel etwas schonender. Du kannst auch jegliches Zusatzgewicht für einen Zeitraum weglassen und an Schnelligkeit und Power arbeiten.

Zusätzlich solltest Du einen Fokus auf Übungen legen, die Zug auf die Wirbelsäule bringen. Klimmzüge, Dips, Latzug und alles Weitere, was hängend an einer Stange oder auch Turnringen passiert, sind Möglichkeiten, um Druck aus Deiner Wirbelsäule zu nehmen.

Aktives Hängen an einer Stange oder auch an Ringen ist ebenfalls eine Möglichkeit.

Wenn Du Deinen Rumpf trainierst, solltest Du dynamische Bauchübungen gegen statische Übungen austauschen. Deine Körpermitte zu stabilisieren und ihr beizubringen, wieder als „funktionelle Einheit“ zu arbeiten, ist für Dein gesamtes Training extrem wertvoll.

„Planks“, „Bird-dogs“, „Pallof-presses“ am Kabelzug, „Renegade rows“, einarmige Ruder Variationen, hier sind Deiner Phantasie kaum Grenzen gesetzt, es gibt unzählige Möglichkeiten.

Handgelenks- / Ellbogenverletzungen

Hand oder Ellbogenprobleme sind oft einfach auf simple Überlastungen zurückzuführen. Du hast einfach viel trainiert. Die meisten haben in ihrem Trainingsleben irgendwann mal hiermit zu kämpfen.

Generell können Zughilfen helfen, Druck aus diesen Bereichen zu nehmen und die Muskulatur weniger zu belasten. Es kann jedoch genauso gut sein, dass Zughilfen Teil des Problems sind, weil Du eine geringe Griffkraft hast. Lass die Zughilfen in diesem Fall weg. Sei ehrlich zu Dir selbst.

Beim Training solltest Du darauf achten, Deinen Armen möglichst viel Bewegungsfreiheit zu lassen. Gehe der Langhantel eine Zeit lang aus dem Weg und arbeite mit Kurzhanteln, Kettlebells, Kabelzügen und Turnringen. Zu viel Langhanteltraining kann viel Stress auf diese Bereiche ausüben, weil Deine Hände fixiert sind.

Falls Du in letzter Zeit viele Übungen mit flach auf dem Boden liegenden Händen gemacht hast, wie Liegestütz- oder Handstandvariationen, nutze einfach die nächsten Wochen Liegestützgriffe, „Parallettes“ oder einen weichen Untergrund. Gib Deinen Handgelenken Zeit, sich an die enormen Belastungen zu gewöhnen. Sie sind eigentlich nicht dafür gemacht, unser komplettes Körpergewicht zu tragen.

Schulterverletzungen

Wahrscheinlich gibt es keinen hart trainierenden Menschen, der in seinem Leben nicht einmal Schulterschmerzen hatte. Die Schulter ist ein komplizierter Gelenkkomplex. Nicht zuletzt, weil so viele verschiedene Muskeln wirken.

Bei der Schulter ist es wichtig, sie in Bewegung zu halten. Nutze Deine komplette aktive Bewegungsamplitude, um so viel Bewegungsausmaß wie möglich zu erhalten.

Wie bei Hand und Ellbogen gilt auch hier, die Langhantel eventuell eine Zeit lang wegzulassen, um der Schulter Bewegungsfreiheit zu bieten. Außerdem muss bei Kurzhanteln, Kettlebells oder auch am Kabelzug jede Seite für sich arbeiten. So kannst Du Dysbalancen entgegenwirken und ausgleichen.

Überdenke Dein Verhältnis von Drück- und Zugübungen. Bearbeite Deine Brustwirbelsäule, um vor allem Deine Streckung zu verbessern. Bearbeite Deinen Latissimus und Deine Brustmuskulatur mit einem „Foam roller“ oder „Lacrosse/Tennis Ball“, um diese Bereiche etwas zu entspannen. Wenn sie „fest“ sind, kann sich die Schulter nicht frei bewegen und es wird viel Druck an Stellen aufgebaut, an die er nicht hingehört.

Arbeite an der Stabilität Deiner Schultern und schenke den Muskeln, die Du nicht sehen kannst, genug Aufmerksamkeit. „Bottom up“-Kettlebell presses, Liegestütz- und Dip-Variationen an Ringen, Übungen für den Muskel „serratus anterior“ und den unteren Anteil des Trapeziusmuskels (wie z. B „Wall slide-Übungen“ oder sogenannte „Trap-3 raises“), für die Muskulatur die Deine Schulterblätter hinten zusammen ziehen sind z.B. „Pull apart“-Varianten mit einem Band oder alle Variationen von „Reverse flys“ optimale Übungen.

Achte zusätzlich auf Deine Haltung, falls Du viel sitzt. In Kombination sind das effektive Möglichkeiten, Deine Schulter wieder in den Griff zu bekommen. Suche vor allem bei allen Drück-Übungen Winkel, die Dir keine Schmerzen bereiten.

Verletzungen können sehr lästig sein und gerade wenn sie immer wieder auftreten, solltest Du Dir Gedanken darüber machen, was nicht richtig läuft. Dein Körper will Dir etwas mitteilen.

Hier sind die wichtigsten Punkte auf einen Blick!

Falls Du es bis hierhin geschafft hast, herzlichen Glückwunsch! Das waren viele Informationen.

Alles beginnt im Kopf. Auch wenn es schwer ist, sieh in Schmerzen und Verletzungen die Chance, die sich Dir eröffnet: In anderen Bereichen und auf andere Art besser zu werden.

Manage Deinen Gesamtstress und lege viel Wert auf Regeneration. Achte auf eine gute Ernährung und genug Schlaf. Auch Entspannungs- und Atemübungen sowie Foam Rolling können ihren Teil zum Fortschritt beisteuern.

Mache im Training alles, was geht und bewege Dich auch sonst möglichst viel im schmerzfreien Bereich. Denke immer dran, dass Du erst den Schmerz loswerden, als zweites Dein komplettes Bewegungsausmaß wieder erreichen und in diesem dann stärker werden musst. Immer in dieser Reihenfolge.

Trainiere niemals im Schmerz oder durch ihn hindurch! Du solltest wissen, dass dieser Artikel keine persönliche Untersuchung und keinen guten Befund ersetzen kann.

Dennoch. Beherzige diese Ratschläge und denke immer daran: die besten Verletzungen sind die, die man vermeidet.

Bleib stark. In jeglicher Hinsicht.

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Next Level Training: Bestätige Deine Kraft

“Practice does not make perfect. Only perfect practice makes perfect.”

Vince Lombardi

Kontinuierliche Ergebnisse und Leistung, sind etwas wonach jeder Sportler oder Trainierende strebt.  Wenn Du Ergebnisse langfristig sichern, nicht ausbrennen willst und Dein körperliches Training gerne Abwechslungsreich hältst, sind Bestätigung-Sessions genau das richtige für Dich. 

So funktioniert das ganze..

Wenn Du das Gewicht bei großen mehr-gelenkigen Übungen erhöhst und mehr Wiederholungen geschafft hast als beim letzten Training, mache bei der nächsten Session einfach genau das gleiche nochmal.

Satz für Satz, Wiederholung für Wiederholung. Keine Gewichte hoch, keine halbe, gesichtsverzogene Wiederholung mehr.

Genau das gleiche wie letztes Mal. Verdiene es Dir, das Gewicht erhöhen zu dürfen.

Bestätigung-Sessions

Das Prinzip der Bestätigung-Session ist auf alle großen Übungen anwendbar, also für den wirklich wichtigen Teil Deines Trainings. Egal ob Bank- oder Schulterdrücken, Rudern oder Klimmzüge, Variationen von Kreuzheben oder Kniebeugen: Lass das Gewicht, wie es war und mache dieselbe Anzahl an Wiederholungen nochmal.

Wieso? Man sollte doch versuchen, sich jedes Training zu steigern, um Fortschritte zu machen? Progressive Überladung oder? Das stimmt.

Das Ziel beim Training ist immer eine progressive Belastungssteigerung. Du willst “besser” werden. Du willst “mehr” machen als beim letzten Mal. Sonst bleiben Änderungen an Deinem Körper aus. Doch was heißt eigentlich “besser” oder “mehr”?

“Mehr” kann vieles sein. Typischerweise meint “mehr” ein höheres Gewicht oder zusätzliche Wiederholungen. Wenn Du aber mindestens ein bis zwei Jahre anständiges Training hinter Dir hast wird es schwer, lineare Steigerungen von Training zu Training oder von Woche zu Woche zu machen.

Die Betonung liegt auf anständigem Training. Eine andere Möglichkeit ist, das Gewicht und Wiederholungen gleich und mehr Sätze zu machen. Sieht man auch häufig. „Mehr” kann aber noch so viel anderes bedeuten.

Viele vergessen Werkzeuge wie die Dichte. Also die gleiche Anzahl an Wiederholungen und Sätzen in weniger Zeit. Oder die Bewegungsgeschwindigkeit: Also eine Bewegung schneller und explosiver oder die Exzentrik langsamer auszuführen, also kontrolliert der Bewegung nachzugeben. Oder auch bei dem selben Gewicht “so tun”, als ob das Gewicht wirklich schwer ist.

Das Resultate sind bessere Kontrolle, ein besserer Fokus auf der Bewegung und auf der Muskulatur, die die Bewegung ausführt. Kurz, ein besseres Bewusstsein.

Bewusstsein für Deinen Körper, den Skill der Bewegung, die Du jetzt perfektionierst und dadurch eine um Längen niedrigere Verletzungsgefahr, als wenn Du bis zur totalen Ermüdung und bis zum Muskelversagen trainierst.

Wenn Kraft und Ästhetik Dein primäres Ziel sind, willst Du frisch bleiben. Muskelversagen sollte vor allem bei großen Bewegungen in den meisten Fällen vermieden werden.

Falls Du zurzeit mit kleineren Verletzungen oder lästigen Schmerzen zu kämpfen hast, werden Dir Bestätigungs-Sessions helfen, weniger gravierende Entzündungen heilen zu lassen und Deinem Körper Zeit geben, den Stress zu verarbeiten, der durch hartes Training unumgänglich ist.

Ein weiterer Vorteil des Bestätigungs-Trainings ist der mentale Aspekt. Der Druck, Deine vorherige Leistung – im Sinne von Zahlen wie Wiederholungen oder Gewichten – zu besiegen oder zu übertreffen, fällt weg. Die Zahlen auf dem Papier bleiben komplett gleich.

Der Fokus geht von WAS Du machst zu WIE Du es machst. Von extern zu intern.

Von Quantität zu Qualität. Es gibt noch viel mehr Methoden, die Belastung zu steigern aber das Prinzip einer Bestätigungs-Session ist es, Dich mehr auf die Übungen zu konzentrieren und qualitativ bessere Wiederholungen rauszuhauen! Dein Gehirn merkt sich die Bewegungsmuster, die Du viel machst und übst. Du denkst nicht darüber nach, wie Du Schritte beim Gehen machst oder? Genau.

Dein Gehirn hat es abgespeichert und ruft es ab, wenn es gebraucht wird. Es läuft unbewusst. Du willst also Bewegungsmuster in möglichst bester Qualität abspeichern. Auf lange Sicht kann es sonst zu Schmerzen und Verletzungen kommen und somit auch zu einer Performance-Stagnierung oder zu Rückschritt und das will keiner.

Mache einen ernsthaften Ego-Check. Geht es Dir nur um die Zahlen? Wenn ja, mache einen Schritt zurück und wende eine oder mehrere der folgenden Techniken an, um die Qualität Deines Trainings auf ein neues Level zu bringen.

Zeitlupe

1. verlängere Deine Wiederholungen, kontrolliere das Gewicht, verlangsame die Exzentrik

2. verlangsame sowohl Exzentrik als auch Konzentrik

Sei explosiv

führe die Konzentrik, den überwindenden Teil der Bewegung, so schnell aus wie Du kannst. Hierbei wirst Du die maximale Anzahl an Muskelfasern ansteuern und rekrutieren. Etwas, das sonst nur bei sehr schweren Gewichten der Fall ist, also unter 6 – 8 Wiederholungen.

Nutze Pausen

Baue Pausen in der Exzentrik, Konzentrik oder in beidem ein. Je nach Bewegung und Kraftkurve, also wann die Bewegung am einfachsten oder am schwersten ist, kannst Du sie am Anfang, am Ende oder mittendrin einbauen

Leicht = Schwer

Greife das Gewicht so fest Du kannst und tu so, als ob es sehr schwer wäre. Das wird helfen, maximale Spannung in der Muskulatur aufzubauen und Deine Gelenke zu schützen Wähle eine Technik und wende sie auf eines der folgenden Schemata an.

Beispiele

Mehr für Hypertrophie: Nimm ein Gewicht, was Du 10 – 15 Mal schaffst und mache 4 x 8 Wiederholungen

Mischung aus Hypertrophie und Kraft: Nimm ein Gewicht, was Du 10 Mal schaffst und mache 5 – 6 x 6 Wiederholungen

Kraft: Nimm ein Gewicht, was Du 6 Mal schaffst und mache 5 x 3 Wiederholungen

Du musst das Gewicht und die Bewegung kontrollieren, nicht das Gewicht Dich. Habe immer die Kontrolle. Sobald Du ein Gewicht wirklich gemeistert hast, gehe mit dem Gewicht hoch und arbeite Dich weiter voran. Du wirst merken, Deine Kraft, Kontrolle und Sicherheit beim Training werden immens sein. Nicht das WAS ist das Wichtigste sondern das WIE.

Qualität. Immer. Bleib stark.

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Schmerzen beim Bankdrücken loswerden

Hast Du Schmerzen oder ein ungutes Gefühl beim Bankdrücken? Lass Dir nicht von Schmerzen Deine Fortschritte zerstören. Finde Deine individuelle beste Griffposition bei Drückübungen für schmerzfreien und maximalen Muskelaufbau.

Zwei häufige Ursachen für Schulter- oder Ellbogenschmerzen beim Drücken sind die Griffbreite und die Positionierung Deiner Hände.

1. Griffbreite bei Drückübungen

Dein erster Schritt ist den Abstand Deiner Hände zu variieren und eine Position zu finden, die für Deine Hand-, Ellbogen- und Schultergelenke angenehm ist. Beim Bankdrücken verhält es sich leider so, dass die Griffbreite, mit der Du am meisten Gewicht bewegen kannst, Deinen Schultern meistens alles andere als etwas Gutes tut.

Durch einen zu breiten Griff erhöhst Du den Stress auf die vorderen Strukturen Deiner Schultern. Die Brustmuskulatur und Dein vorderer Deltoideus sind schnell überlastet.

Die Lösung des Problems? Greife enger.

Deine Schultern sind in einer natürlicheren Position. Ziehe Deine Schulterblätter nach hinten zusammen und nach unten und greife die Stange so fest Du kannst, um Deinen Schultern maximale Stabilität zu geben. Dein Trizeps wird durch den engeren Griff etwas mehr arbeiten aber dadurch verringerst Du vor allem die Überlastung Deiner vorderen Schulterstrukturen.

Wie findest Du eine gute Griffbreite?

Als Anhaltspunkt nimm folgenden Tipp: Lege Dich auf den Rücken, halte Deine Arme parallel zu Deinem Oberkörper und Strecke die Daumen zueinander zeigend in Richtung Deiner Oberschenkel aus. Du piekst also Deine Daumen seitlich in die Oberschenkel. Dann bewegst Du Deine Arme, ohne den Abstand zueinander zu verändern, gestreckt hoch zur Stange. Von der Position ausgehend, suchst Du eine Griffbreite, die sich für Dich wirklich gut anfühlt. Du kannst so schmerzfrei und ungestört an dem Körper arbeiten, den Du Dir immer gewünscht hast.

2. Positionierung der Hände bei Drückübungen

Wenn sich keine Griffbreite beim Langhantelbankdrücken gut anfühlt, hast Du die Möglichkeit, die Position Deiner Hand zu variieren.

Wie Du Deine Hände positionierst, also in welche Richtung Deine Handflächen zeigen, hat einen großen Einfluss darauf, in welcher Stellung sich Deine Schultern befinden.

Jeder Mensch hat eine individuelle Anatomie (Armlänge, Größenverhältnisse der Gelenkpartner, etc.), weshalb es keine Lösung gibt, die für alle funktioniert. Aber es gibt Tendenzen.
Die meisten Menschen können schmerzfrei Drückübungen zwischen einem neutralen (Handflächen zeigen zueinander) und einem Semipronationsgriff (ca. 45 Grad zwischen neutralem und dem Griff, den Du beim Langhantelbankdrücken hast) durchführen.

Das bedeutet, Deine Hände brauchen Bewegungsspielraum. Wenn Du den Gedanken Mal weiterführst, kann Dir das die Langhantel nicht bieten. Die Langhantel – und damit klassisches Bankdrücken – für eine Zeit lang aus dem Plan zu streichen, kann der erste Schritt auf dem Weg zu starken und schmerzfreien Schultern sein. Weiche auf Kurzhanteln, Kettlebells oder Turnringe für Deine Drückübungen aus.

Die für Dich beste Position zu finden, ist hier entscheidend. Wenige Millimeter Variation innerhalb des oben genannten Fensters können hier den entscheidenden Unterschied ausmachen, ob Du Schmerzen hast oder nicht. Und damit, ob Du stark wirst und Fortschritte machst, oder nicht.

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Wie Krafttraining dazu führt, dass du Muskeln abbaust

Nach dem Training und zwischen Trainingseinheiten ist es von enormer Bedeutung, Deine Regeneration möglichst optimal zu gestalten. Deine Erholung bestimmt, wie Dein Training weiter verläuft, ob Du Fortschritte machst oder vor die Wand läufst. Das sogenannte Autonome Nervensystem ist hier der entscheidende Faktor. Generell lässt es sich in den sogenannten Sympathikus und den Parasympathikus aufteilen.

Sympathikus

Unser Sympathikus ist der Teil, der Dich in „Fight or Flight“-Situationen leistungsfähig macht. Vor Jahrhunderten waren es Kämpfe oder die Flucht vor wilden Tieren, heute sind es eher fordernde Situationen des Alltags und Training, in der der Sympathikus eine erregende Wirkung hat. Er ist hauptsächlich „katabol“, was „abbauend“ bedeutet.

Parasympathikus

Der Parasympathikus kümmert sich um „Rest and Digest“, hat also eine bedeutende Funktion bei Erholung, Verdauung und Entspannung. Er hat eine hemmende Wirkung, macht also eher träge und müde. Er ist hauptsächlich „anabol“, was „aufbauend“ bedeutet.

Vagusnerv

Der Parasympathikus wird hauptsächlich vom Vagusnerv gesteuert. “Vagus” kommt aus dem Lateinischen und kann mit “vagabundieren” oder “umherschweifen” übersetzt werden.

Er kümmert sich um die Versorgung der meisten inneren Organe, die verteilt im Bauchraum liegen und um den Verdauungstrakt. Jeder kennt das Gefühl, nach einer großen Mahlzeit entspannt, schläfrig und selig zu werden.

Der Vagusnerv ist in vollem Einsatz. Ein Grund, warum viele Verdauungsbeschwerden bei Nervosität und Aufregung bekommen, ist die Überlagerung bzw. Ausschaltung des Vagusnervs. Das geschieht durch den Sympathikus, der in solchen Fällen angeschaltet wird, um leistungsfähig zu sein. Dieser unterdrückt die Verdauung, denn evolutionstechnisch ist „Weglaufen“ (flight) und damit Überleben in Stresssituationen wichtiger als Verdauen.

Stressoren

Unser Körper unterscheidet Stressoren erst einmal nicht. Stressor ist gleich Stressor. Ganz gleich ob psychisch oder physisch. Ein Albtraum kann eine Stressreaktion in Deinem Körper auslösen. Genauso wie körperliche Verletzungen durch einen Autounfall.

Das soll Dir nur aufzeigen, dass es nicht so wichtig ist, was der Stressor ist, sondern wie Du den Stressor subjektiv empfindest.  Also wie Du damit umgehst. Stress ist also relativ. Wie Du auf bestimmte Situationen reagierst, bestimmt größtenteils das Ausmaß der Stressbelastung auf Deinen Körper. 

Adopting the right attitude can convert a negative stress into a positive one.

Hans Selye 

Nicht jeder Mensch nimmt die Stressbelastung vor einem Bewerbungsgespräch oder einer Aufführung vor hunderten Menschen gleich wahr.

Wie Du Stressoren wahrnimmst, interpretierst, verarbeitest und mit ihnen umgehst, also wie Du reagierst, bestimmt demnach alles. Wichtig zu unterscheiden sind noch akute (kurzzeitige) und chronische (andauernde) Stressbelastungen und ob Dein Körper gut wieder in seinen „Normalzustand“ zurückkommt.

Akute Stressbelastungen können sehr positiv sein, zum Beispiel körperliche Belastung. Darauf sollte eine Erholungsphase folgen. Passiert es nicht, kann es mit der Zeit dazu kommen, dass Du in eine chronische Stressbelastung rutscht und sich dadurch Dein Körper und Geist nicht erholen können.

Morgens verschlafen, schnell zum Job, viel zu tun, alle zwei Stunden Kaffee, um bloß nicht in einem Meeting einzuschlafen, nachmittags eine harte Trainingseinheit, zuhause Stress mit der Freundin? Ein hektischer Tag und viele Stressoren. Von allem und jedem genervt und eine Belastung für alle anderen um uns herum.

Der sympathische Anteil Deines Nervensystems ist mindestens auf 180.

Versuch dann mal zu schlafen. Wenn Deine Tage so oder so ähnlich über einen längeren Zeitraum aussehen, spricht man von chronischen Stress. Der Tod für Muskelaufbau, einen gutaussehenden Körper und nicht zuletzt Deine Gesundheit.

Um dem entgegenzuwirken musst Du lernen, runterzukommen und den parasympathischen Anteil Deines Nervensystems in Gang zu bringen. Wenn man bedenkt, dass Training eine Aktivität ist, bei der Du leistungsfähig sein muss, wird schnell klar, dass sie vor allem Deinen Sympathikus aktiviert. Training ist somit eine katabole, also abbauende Aktivität. Moment. Training ist nicht „aufbauend“? Stimmt.

Die Erholung ermöglicht erst, dass sich Dein Körper wieder aufbauen kann. Nach so einem hektischen Tag ist eine brutale Trainingseinheit meistens nicht die beste Art, um runterzukommen und Deinen Körper zum Regenerieren zu bringen. Eine etwas entspanntere Einheit wäre angesagt.

Hier gibt es viele Möglichkeiten, je nachdem wie hoch Du Deine Stressbelastung empfindest.

Aktivitäten zur Aktivierung Deines Parasympathikus: Wie du entspannst

  • Aktive Regeneration & leichte Bewegung: Beweglichkeits-Übungen, Dehnen, Yoga, Spazierengehen, Fahrradfahren (Puls nicht über 120 – 130 bpm)
  • Meditation
  • Massage
  • Atemübungen
  • Muskelentspannungsübungen
  • Mittagsschlaf oder früher schlafen gehen
  • Sauna
  • Heißes Bad / kaltes Bad oder kalte Dusche
  • Lachen
  • Singen
  • Sozialisieren
  • mit Tieren „spielen“

Es gilt das Prinzip „alles was Dich wirklich entspannt“.

Das kann für jeden etwas anderes sein. Genauso wie für jeden Menschen jeder Stressor unterschiedlich wirkt. Kaum zu glauben aber manche Menschen mögen keine heißen Saunen oder lassen sich nicht gerne massieren. Sie können dabei nicht abschalten, für andere wiederum ist es genau das Richtige. So sind wir alle verschieden.

Du weißt wahrscheinlich, was Dich wirklich entspannt aber es schadet nie, etwas Neues auszuprobieren. Optimalerweise schaffst Du es, jeden Tag eine Aktivität einzubauen, die Deinen Parasympathikus aktiviert. Es wird nicht nur Dein Training und Deinen Körper voranbringen sondern zusätzlich Laune, Wohlbefinden, Schlaf und Deine generelle Gesundheit in allen Aspekten verbessern. Dadurch bist Du weniger genervt und verstehst Dich mit allen um Dich herum besser. Win – win. Du kannst es ganz simpel gestalten.

Morgens zehn Minuten meditieren. Abends einen entspannten Spaziergang für eine halbe Stunde an der frischen Luft machen. Vor dem Schlafengehen oder nach einem Training für einige Minuten tiefe Atemübungen machen. Die Veränderungen werden Dich überraschen.

Wann Du nicht hart trainieren solltest

Ob Du eine harte Trainingseinheit oder lieber etwas Entspannteres vertragen könntest, kannst Du von verschiedenen Dingen abhängig machen:

  • Ermüdungsgefühl
  • Qualität Deines Schlafs der letzten Nacht
  • Muskelkater
  • Stresslevel / Irritabilität 
  • Generelle Laune
  • Übungen und Gewichte, die Du normalerweise gut bewegen kannst, fühlen sich besonders schwer an

Diese Faktoren sind hauptsächlich subjektiv. Wenn Du auf Deinen Körper hörst und lernst, ihn und seine Signale besser zu verstehen, kann er Dir ziemlich verlässlich anzeigen, wie es um Deine Regeneration und Deinen körperlichen Zustand steht.

Wenn Du schlecht geschlafen hast, platt bist und den ganzen Tag wegen Kleinigkeiten an die Decke springst, ist eine harte Einheit oft nicht die beste Wahl. Vielleicht weißt Du aber, dass Dir Sport gerade an solchen Tagen hilft, Dich besser zu fühlen. Auch das kann sehr gut sein. An manchen Tagen kann das genau das Richtige sein, auf Dauer ist es aber wahrscheinlich nicht die cleverste Lösung.

Passe die Intensität Deiner Trainingseinheiten immer an Dein subjektives Empfinden an.

Dabei musst Du ehrlich zu Dir selber sein und Du wirst lernen, immer genau das richtige Maß für Deinen eigenen Körper zu finden.

Je mehr Stress, je schlechter Dein Schlaf und Deine Laune, desto weniger intensiv sollte das Training sein und desto mehr sollten Deine Aktivitäten auf Regeneration ausgerichtet sein.

Wenn Du gut geschlafen hast, Dich gut fühlst und Gas geben willst, leg los!

Letztendlich ist das Verhältnis aller Dinge zueinander und Dein Umgang mit ihnen das, was Dich im Gleichgewicht hält.

Wie Deine Persönlichkeit ist, wie Du Deinen Beruf bewältigst, Ernährung, Sport, Dein soziales Leben, bist Du glücklich und zufrieden? Einiges davon kannst Du nur indirekt beeinflussen, anderes gar nicht und über manches hast du komplette Kontrolle.

Bleib stark!

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Bewegungsmuster statt Grundübungen Teil 2

Nachdem Du in Teil 1 von den ersten vier Bewegungsmustern erfahren hast, in die Du Deine Zeit investieren solltest, um stark und gutaussehend zu werden, erfährst Du jetzt von den nächsten vier. Falls Du den ersten Teil nicht gelesen hast, schau unbedingt rein, um ein Verständnis für Grundbewegungen zu bekommen und begleitende Videodemos zu sehen.

Weiter mit den nächsten 4 Grund-Bewegungsmustern.

5. Overhead Push

Ein Gewicht über den Kopf zu drücken, ist nicht so simpel wie es aussieht. Gerade bei diesen Bewegungen kommt es sehr schnell zu Kompensationen und Ausweichbewegungen durch fehlende Beweglichkeit und Stabilität. 

Mache eine kurzen Test. Stell Dich mit dem Rücken an die Wand. Deine komplette Wirbelsäule sollte Kontakt mit der Wand haben, also Dein unterer Rücken, Deine Brustwirbelsäule und auch Dein Hinterkopf. Nur zwischen Deiner Halswirbelsäule und der Wand ist etwas Platz erlaubt. 

Jetzt hebe einen Deiner Arme an und führe ihn nach oben neben Deinen Kopf an die Wand. Probiere dann den anderen Arm aus.

Kommst Du bis zur Wand nach oben, ohne dass sich Deine Wirbelsäule von der Wand löst?

Nein? Dann solltest Du Dich von strikten Überkopf Bewegungen erst einmal fernhalten.

Arbeite an der Beweglichkeit Deiner Brustwirbelsäule und Deiner Schulter und an der Stabilität Deiner Schulterblätter und Deines Rumpfes.

Da das Thema hier den Rahmen sprengt, werden wir in einem anderen Artikel darauf eingehen.

Falls Du die Beweglichkeit bzw. die Stabilität für Überkopf Bewegungen noch nicht beherrscht, bleibe in der Zwischenzeit bei horizontalen Drückübungen bzw. “Schräg-drückübungen”.

Dann kannst Du mit Überkopfdrücken mit Kettlebells oder Kurzhanteln weitermachen, um mit der Zeit auch Langhantel-Überkopfdrücken einzubauen.

6. Overhead Pull

Hierzu zählen alle Übungen, bei denen Du entweder ein Gewicht oder Deinen eigenen Körper von oben nach unten bzw. von unten nach oben ziehst. Zum Beispiel sogenanntes Latziehen und alle Variationen von Klimmzügen.

Diese Art von Bewegung ist besonders für Deine Schulterbeweglichkeit wichtig, da sie die angesprochene Muskulatur über einen Großteil ihres kompletten Bewegungsausmaßes beansprucht. Sie wird also unter Spannung gedehnt.

Falls Du noch nicht stark genug für Klimmzüge bist, fange mit Latziehen an, wobei Du das Gewicht von über Deinem Kopf Richtung Brust ziehst. Eine andere Möglichkeit, wenn auch nicht optimal, sind Klimmzüge mit Unterstützung durch ein Band.

Eine andere Option ist, nur den herablassenden Teil des Klimmzuges auszuführen. Dafür kannst Du in der obersten Position an der Klimmzugstange starten, kurz halten und Dich dann langsam herablassen. Versuche, die Zeit des Herunterlassens nach und nach zu verlängern und bald wirst Du Deinen ersten Klimmzug schaffen. Fang am besten mit den Handflächen zueinander zeigend (neutraler Griff) an oder mit den Handflächen zu Dir zeigend (Untergriff). 

Die Variation, bei der Deine Handflächen von Dir weg zeigen (Übergriff), ist die schwerste Klimmzugvariation. Fang erst mit dieser an, wenn Du die anderen beiden im Griff hast (pun intented ;))

Es ist ein guter Anfang, Dich auf 15 Sekunden Herablassen hochzuarbeiten.

Bleib am Anfang bei einem Unter- oder einem neutralen Griff. Wenn Du irgendwann 10 saubere Klimmzüge schaffst, wird es Zeit, mit zusätzlichem Gewicht weitermachst.

7. Horizontal Push

In diese Kategorie gehören zum Beispiel das klassische BankdrückenSchrägbankdrückenLiegestütze und alle Variationen davon und sogenannte Landmine presses (eine Langhantel mit einem Ende z. B am Boden befestigt). Letztes könnte man auch zu vertikalem Drücken zählen.

Viele wollen hauptsächlich die Brustmuskulatur trainieren und fangen mit Langhantel Bankdrücken an. 

Meistens ein großer Fehler. 

Warum? Deine Hände sind fixiert, dadurch haben Deine Handgelenke und Ellbogen kaum Bewegungsfreiheit. Deine Schulterblattbewegung ist durch die Bank eingeschränkt. Du kannst sie nicht vor- und zurückziehen.

Wenn Du gerade erst ins Training einsteigst, solltest Du mit Bewegungen anfangen, bei denen sich Deine Schulterblätter frei bewegen können. Das bedeutet, Liegestützvariationen und Landmine presses. Für letzteres brauchst Du nur eine Langhantel, eine Ecke wo Du ein Ende befestigen kannst und Gewichte auf der anderen Seite. 

Dein nächster Schritt hängt ganz von Deinen persönlichen Zielen ab. Eine gute Wahl ist, Gewicht zu den Liegestützen hinzuzufügen und mit Kurzhanteldrücken anzufangen. Hier haben Deine Hände noch den größtmöglichen Bewegungsfreiraum bevor Du dann mit Langhantel drücken weiter machst.

Wenn Du diese Ratschläge befolgst, wirst Du Dir einige Schmerzen beim Training ersparen können.

8. Horizontal Pull

Ein Bewegungsmuster, das viel zu häufig stark unterschätzt, vernachlässigt oder komplett vergessen wird.

Alle Ruderbewegungen sind großartige Übungen, um die Rücken- und alle Zugmuskeln zu beanspruchen. Egal, ob am Kabelzugvorgebeugt mit Kurzhanteln oder einer Langhantelmit Körpergewicht an Ringen, an einer Stange oder an einem TRX, ein- oder beidarmige Variationen.

Ganz gleich, welche Variation Du wählst, am wichtigsten ist, dass sich Deine Schulterblätter bewegen. Die meisten machen den Fehler, nur den Armen die Arbeit zu überlassen und wundern sich, dass sie ihre Rückenmuskeln dabei nicht spüren

Schulterblätter kräftig zusammen ziehen und am besten am Ende der Bewegung 1 – 2 Sekunden halte, um eine starke Kontraktion zu bekommen. 

Wenn Du eine ungünstige Haltung durch viel Sitzen, Büroarbeit oder generelles Faulsein hast, werden Dir diese Übungen dabei helfen, besser zu sitzen, zu stehen, zu gehen und generell besser durchs Leben zu laufen.

Probiere auch das einarmige Rudern für Kraft und Rumpfstabilität.

Vielleicht fragst Du Dich, was jetzt tun sollst?

Nachdem alle Grundbewegungen klar sind, könnte ein Trainingsplan jetzt so aussehen:

1) Kniebeugen

2) Kreuzheben

3) Ausfallschritten

4) Schulterdrücken

5) Klimmzüge

6) Bankdrücken

7) Vorgebeugtes Rudern

8) Farmer’s Walk

Allerdings treten hier zwei Probleme auf, wenn diese Übungen auf einen Trainingsplan übertragen werden.

  1. Nicht alle Bewegungen sollten an einem Trainingstag ausgeführt werden, denn je später eine Übung im Trainingsplan vorkommt, desto mehr wird Qualität und Intensität durch die Ermüdung der vorherig ausgeführten Übungen leiden. Die letzten Übungen sind im Grunde Zeitverschwendung.
  2. Das Training wird lange dauern und hart sein. Du wirst mindestens 2 – 3 Tage warten müssen, bis Du wieder trainieren kannst bzw. ein Training Sinn macht, weil Dein Körper nach der intensiven Einheit länger brauchen wird, um wieder fit zu sein.

Lösung: Teile die Bewegungen auf.

Möglichkeiten wären zum Beispiel, an einem Tag alle Oberkörperübungen zu machen und an einem anderen Tag alle Unterkörperübungen

Kombinationen von vertikalem und horizontalem Drücken oder Ziehen mit jeweiligen Drück- und Zugübungen der Beine sind eine weitere Option.

Das hängt aber davon ab, wie weit Du bist, wie oft Du trainieren kannst, welche Übungen Du wählst, persönliche Präferenzen und was überhaupt Dein Ziel ist. Eher Kraft, Muskulatur, Fett verbrennen, sportartspezifisch?

Auch welche Variationen und Progressionen gewählt werden, müssen an Dich angepasst sein. Das geht schon in den Bereich individuelles Coaching. 

Wichtig ist, dass diese Bewegungen in irgendeiner Form in Deinem Plan stehen sollten, unabhängig von Ziel und Erfahrung. Und dass Du in jedem Bereich kontinuierlich stärker wirst.

Das ist das Wichtigste. Baue Kraft auf in den wichtigsten Übungen. 

Das ist die beste Zeitinvestition beim Training. Für relativ wenig Zeitaufwand bekommst Du viel zurück. 

Effektiv und effizient. 

Denn wer will schon seine Zeit verschwenden?

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Bewegungsmuster statt Grundübungen Teil 1

Wenn der Begriff „Grundübungen“ auftaucht, ist klassischerweise die Rede von Kniebeugen, Kreuzheben und Bankdrücken mit Langhantel –  so auch die Disziplinen beim Kraftdreikampf/Powerlifting. Ab und zu werden auch Schulterdrücken, Klimmzüge und mit etwas Glück Ruder-Übungen dazugezählt.

Mit Grundübungen sind definitionsgemäß Übungen gemeint, die mehrgelenkig sind und in denen eine Vielzahl an Muskeln gleichzeitig koordiniert werden müssen. Diese sollten aus verschiedenen wichtigen Gründen die Basis Deines Trainings bilden und in keinem Trainingsplan fehlen – ganz gleich wie Deine Zielsetzung ist.

So weit, so gut. Bei der Definition stimmen wir zu.

Warum aber diese Übungsauswahl viel zu kurzsichtig ist und Du Dir dadurch nicht den Körper erschaffen kannst, für den Du so viel Zeit und Aufwand investierst, erfährst Du in diesem Artikel.

Das Problem der klassischen Grundübungen liegt darin, dass nicht alle Übungen für jeden Menschen gleich gut geeignet sind.

Ein Beispiel: Wenn die erste Kniebeuge-Variation, die Du in Dein Training baust, nicht auf Aspekte wie Dein Skill-Level, individuelle Anatomie, Deine Verletzungsgeschichte, Dein Ziel und auf viele weitere Faktoren abgestimmt ist, hast Du schneller mit Beschwerden zu kämpfen, als Dir lieb ist und Deine Fortschritte werden ausbleiben.

„Never load dysfunction.“

Deine Technik sollte immer perfekt sein. Wenn Du auf eine “falsche” Bewegung noch Gewicht drauf packst, davon mehrere Sätze und Wiederholungen machst und das über Wochen und Monate, … Wir brauchen Dir nicht zu sagen, dass das nicht gut enden kann.

Wie lösen wir das Problem?

Lass uns die Sache einmal andersherum angehen und keine reinen Übungen betrachten, sondern grundlegende Bewegungsmuster. Wenn Du Dir natürliche Bewegungen des Menschen im Alltag ansiehst, entdeckst Du 8 wesentliche Bewegungsmuster:

  1. Squat
  2. Hip Hinge
  3. Lunge
  4. Carry
  5. Overhead Pull
  6. Overhead Push
  7. Horizontale Pull
  8. Horizontale Push

Jeder Mensch ist dafür geschaffen, diese 8 Bewegungsmuster zu entwickeln, zu beherrschen und mit Gewicht beladen zu können. Wenn Du eine dieser Bewegungen in Deinem Training missachtest, riskierst Du nicht nur Deine Fortschritte, sondern langfristig auch Deine Gesundheit, muskuläre Dysbalancen und dadurch mögliche Schmerzen.

Diese Muster zu entwickeln und auf verschiedenste Weisen im Training einzusetzen, ist der schnellste und effektivste Weg, Kraft zu entwickeln, Muskeln aufzubauen und Verletzungen zu vermeiden.

In Teil 1 dieses Artikel gehen wir auf die ersten vier Bewegungsmuster ein.

1. Der Squat

Mit „Squat“ sind grob alle beidbeinigen Übungen gemeint, bei denen Du in die Hocke gehst.

Das meint alle Kniebeuge-Varianten. Wahrscheinlich hast Du als erstes die Kniebeuge mit Langhantel auf den Schultern – eine der klassischen Grundübungen – im Kopf. Der sogenannte “Back-Squat” ist eine sehr gute Möglichkeit, wenn auch eine der fortgeschrittensten Squat-Varianten. Für die meisten ist das nicht unbedingt der Optimalfall, da sie technisch sehr anspruchsvoll und bei unzureichender Technik sehr verletzungsanfällig ist.

Fange mit Kniebeugen komplett ohne Zusatzgewicht an. Erst, wenn Du diese optimal beherrscht und ohne Probleme mindestens 20 – 30 Wiederholungen machen kannst, solltest Du Gewicht dazu nehmen.

Die nächste Stufe wäre Kniebeugen mit einem Gewicht, z.B einer Kurzhantel oder Kettlebell, welche Du in beiden Händen vor Dir zwischen den Beinen hälst. Du könntest auch die Hantel wie einen Kelch vor Deiner Brust halten, wie Du in diesem Video sehen kannst.

Für den nächsten Schritt ist eine Frontkniebeuge eine gute Idee. Hierbei hältst Du eine Langhantel vor Deinem Körper auf den Schultern bzw. Deinen Schlüsselbeinen.

Erst, wenn Du all diese Variationen beherrscht, ist die Kniebeuge mit Langhantel auf dem Rücken eine gute Idee.

Arbeite Dich langsam vor und meistere alle Übungen.

2. Der Hip Hinge

Für viele eine der schwierigsten Bewegungen überhaupt. Gemeint sind Bewegungen, die nur in den Hüften stattfinden. Stell es Dir wie eine Scharnierbewegung (Hinge bedeutet Scharnier) zwischen Oberkörper und Beinen vor.

Oft ist es einfacher, Bewegung mit dem unteren Rücken oder mit den Knien zu erzeugen, als isoliert die Hüften zu bewegen.

Probier Mal, am besten seitlich vor einem Spiegel, Dich vornüber zu beugen, dabei die Knie nur minimal zu beugen und Deine Wirbelsäule komplett gerade zu lassen. Dein unterer Rücken sollte stabil sein und sich nicht bewegen. Wenn Du es richtig machst, solltest du ein Dehngefühl in deiner hinteren Oberschenkelmuskulatur spüren.

Zu den klassischen Grundübungen gehört das Kreuzheben mit Langhantel. Wie bei der Kniebeuge ist die Variante mit Langhantel aber die fortgeschrittenste Variante und nicht umsonst eine der verletzungsanfälligsten Übungen im Bereich des Kraftsports.

Ein guter Einstieg in diese Art von Übungen funktioniert mit einer Kettlebell in beiden Händen, die Du vom Boden aufhebst. Wenn Du das gemeistert hast, wäre das Kreuzheben mit einer Langhantel, die erhöht liegt, eine gute Wahl. Von der Erhöhung kannst Du Dich stetig abwärts arbeiten, bis Du die Langhantel sauber vom Boden heben kannst.

Erst danach empfehlen wir den Einstieg ins sogenannte Rumänische Kreuzheben, bei dem die Hinge-Bewegung mit nahezu gestreckten Knien passiert. Das ganze ist auch einbeinig möglich, eine gute Wahl für alle die neben Kraft auch ihre Athletik trainieren wollen.

3. Der Lunge

Lunge ist das englische Wort für Ausfallschritt. Gemeint sind Bewegungen, bei denen jedes Bein unabhängig voneinander Kraft entwickeln und Dein Rumpf diese Kraft übertragen können muss. Diese sind aus keiner Sportart und keinem Kraft- und Muskelaufbau Programm wegzudenken.

Ausfallschritte kannst Du in alle Richtungen machen, nach vornenach hinten, laufend, seitlich, diagonal etc. Wichtig dabei ist, dass Du dabei so wenig Schwung des hinteren Beins wie möglich nutzt. Dein vorderes Bein sollte bei allen Übungsvarianten die Hauptarbeit leisten.

Gerade bei nach vorne laufenden Ausfallschritten musst du unbedingt darauf achten, Dich nicht zu viel mit dem hinteren Bein abzustoßen.

Fang mit deinem eigenen Körpergewicht an, steigere das Gewicht mit Kurzhanteln die du an der Seite hältstund meistere als letzte und schwierigste Stufe Variationen mit der Langhantel.

Bei allen Kniebeuge-, Kreuzhebe- und Lunge-Variationen solltest Du die wichtigsten Regeln für Dein Beintraining immer im Hinterkopf behalten, um starke, schnelle und ästhetische Beine zu bekommen und Verletzungen zu vermeiden.

4. Der Carry

Kurzhanteln, einseitig, beidseitigÜberkopf mit Kurzhantel oder Kettlebell, wie im Video zu sehenumgedrehte KettlebellsLanghantel Überkopf. Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, Gewichte von A nach B zu tragen. Tragen eignet sich hervorragend, um Rumpf- und Schulterstabilität und auch die Griffkraft zu trainieren.

Du kannst Gewichte für eine festgelegte Strecke tragen, z.B. 10 – 100 m oder auch für eine bestimmte Zeit, in der Du das Gewicht nicht ablegst und einfach weiterläufst, z.B. 15 – 60 Sek.

Für Rumpf- und gerade für Schulterstabilität empfehlen wir Dir Überkopf-Carry-Varianten.

Generell für Kraft- oder auch als Intervalltraining eignen sich eher Variationen, bei denen Du Gewichte neben dem Körper trägst. Für einen knallharten Rumpf benutze Carry-Variationen, bei denen Du nur in einer Hand ein Gewicht hältst. Deine Körpermitte muss dabei extra hart arbeiten, um Dich gerade und aufrecht zu halten.

Minimaler Aufwand – Maximale Ergebnisse

Wenn Du beabsichtigst, Dein Leben lang verletzungsfrei zu trainieren, Dich weiterzuentwickeln und Fortschritte zu machen, dann versteife Dich nicht auf spezifische Grundübungen.

Trainiere stattdessen die für Dich am besten passenden Variationen dieser Bewegungsmuster. Bleibe flexibel und sei immer offen, Dinge speziell auf Dich selbst anzupassen.

„Don’t get married to any single exercise.“

Die Idee, dass bestimmte Grundübungen unbedingt im Trainingsplan stehen müssen, muss zugrunde gehen. Nur weil eine Studie behauptet, dass klassisches Flachbankdrücken mit Langhantel die beste Übung für die Brustmuskeln wäre und der breiteste Typ in Deinem Studio auch darauf schwört, heißt das nicht, dass Du Dein ungutes Gefühl oder Deinen beginnenden Schulterschmerz dabei unbeachtet lassen solltest.

Schmerz behindert immer Deine Trainingserfolge. Ein Flachbankdrücken mit Kurzhanteln, welches Du schmerzfrei durchführen kannst und welches sich gut anfühlt, wird garantiert zu besseren Ergebnissen führen, als ein schmerzhaftes Training mit Langhantel.

Achte auf das, was Dein Körper Dir sagt. Versuche die Hinweise zu erkennen – auch wenn sie noch so klein sind – und lerne zu verstehen, was er Dir mitzuteilen versucht.

Ungeachtet der Datenlage und des Erfahrungswissens eines anderen. Denn letztendlich kann niemand anderes Dir sagen, was für Dich am besten ist.

Das heißt nicht, dass du Rat oder Hilfe ablehnen solltest. Im Gegenteil. Nimm jeden Rat an, hole Dir Hilfe und sei immer offen dafür, Neues zu lernen. Aber baue Dir Deinen eigenen Erfahrungsschatz auf, der individuell für Dich gilt. Werde mit der Zeit Dein eigener Trainer und übernimm Verantwortung für Deinen Körper, Deine Gesundheit und Deine Fortschritte.

Wenn Du das schaffst, wirst Du Verletzungen vermeiden, schon bestehende Schmerzen und Probleme loswerden und vor allem Deine Ziele schneller erreichen.

In Teil zwei der Grundlegenden Übungen geben wir Dir alles mit, was Du brauchst, um die nächsten vier Bewegungen zu meistern.

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Krafttraining ist ein Labyrinth

„Gib nicht auf. Trainier härter. Trainier öfter.“

Hast Du diese Ratschläge schon mal gehört? Als Antwort darauf, dass Du keine oder nur langsame Fortschritte siehst?

Oder wie wär’s mit:

„Glaub an Dich. Gib alles für Dein Ziel. Gib immer 100% beim Training.“

Das klingt schön und motivierend und viel hilft viel ist in vielen Köpfen fest verankert. Natürlich schimmert etwas Wahrheit in diesen Aussagen. Ohne Anstrengung ein großes Ziel zu erreichen, ist unmöglich. Das wäre ja auch langweilig.

Das Problem dieser Aussage ist: Es macht Training zu einem Marathon. Da Du einen Artikel auf unserer Website liest, willst Du wahrscheinlich keinen Marathon laufen.

Einfach weiterlaufen, dann wirst Du schon ankommen. Einfach durchhalten, dann wirst Du schon erfolgreich.

So ist das im Marathon – doch leider ist das beim Krafttraining nicht so. Es ist kein Marathon, sondern ein Labyrinth.

Wenn Du Training für einen Marathon hältst, dann tust Du vor allem eins: immer weiterlaufen. Du folgst der Masse.

Du läufst, läufst und läufst. Du tust immer wieder dasselbe. Du guckst Dir Motivationssprüche und -videos an, lässt Dich inspirieren von Menschen im Internet, die Dein Ziel vermeintlich schon erreicht haben. Du gibst nicht auf.

Du siehst keinerlei Fortschritte aber Du ziehst einfach durch und machst Dein Ding.

Das ist Bullshit.

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“ – Albert Einstein

Wenn Du Erfolg im Training haben möchtest, hilft es nicht, wenn Du richtig Gas gibst und einfach immer schneller läufst. Ganz nach dem Motto: Ohne Fleiß, keinen Preis.

Der Spruch stimmt. Allerdings fehlt eine wichtige Komponente: Die Richtung. Wenn Du in die falsche Richtung läufst, gibt’s keinen Preis. Auch nicht, wenn Du besonders schnell bist. 

„Don’t work harder. Work smarter.“

Wenn Du keine Fortschritte machst, laufe nicht einfach weiter wie bisher. Laufe nicht der Masse an Menschen hinterher, die den Marathon läuft.

Beim Marathon ist die Strecke vorbestimmt. Im wahren Leben und auch im Training befindest Du Dich in einem Labyrinth: Es gibt Abzweigungen, Sackgassen und mehrere Wege zum Ziel.

Halte rechtzeitig an und frage Dich oder jemand anderen, wo es lang geht. 

Machst Du das Richtige, bist Du effektiv? 

Läufst Du noch in die Richtung, die Dich Deinem Ziel näher bringt? Oder bist Du in einer Sackgasse?

Lauf nicht ständig gegen die Wand. Habe keine Angst Deinen Kurs kontinuierlich anzupassen, Dinge zu verändern, Neues auszuprobieren und das, was Dich nicht (mehr) weiterbringt, loszulassen.

Bleib kritisch! Bleib offen! Auch Dir selbst gegenüber.

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Die ultimative Ausführung aller Zugbewegungen

Baue einen starken und massiven Rücken auf!

Zugbewegungen sind extrem wichtig hinsichtlich Gesundheit und Kraft der Schultern. Und nicht zuletzt natürlich für einen Rücken, der jegliches Sonnenlicht blockiert … oder so ähnlich.

Das Problem

Viele Sportler haben Schwierigkeiten, die Zielmuskeln des Rückens wirklich zu treffen und arbeiten zu spüren. Damit sind Latissimus, der hintere Teil des Deltoideus, der Trapezius und die Rhomboiden gemeint. Die Spannung wird meistens in den Armen oder im Nacken gespürt.

Die Ursache liegt in der Technik.

Häufig wird bei Zugbewegungen viel Schwung benutzt. Für bestimmte Fälle in Ordnung, für langfristigen verletzungsfreien Erfolg aber nicht die beste Idee, weil Deine eigentliche Zielmuskulatur nur einen Teil der Wiederholung arbeiten muss.

Die Lösung

Die Lösung liegt in der Änderung des Bewegungstempos.

Ein [1-2-2-1] Tempo ist hierbei eine erfolgversprechende Wahl.

Die erste Zahl steht – in diesem Fall für Ruderbewegungen –  für die Zeit in Sekunden der Konzentrik, also das Heranziehen der Stange oder des Griffs an Deinen Körper. Die zweite Zahl steht für das Halten am Ende der Konzentrik, also an Deinem Körper. Die dritte Zahl steht für die Exzentrik, also den nachlassenden Teil der Bewegung, in dem Deine Hände sich vom Körper entfernen. Die vierte Zahl steht für die Pause am Ende der Exzentrik. Dann befindest Du Dich wieder mit gestreckten Armen in der Ausgangsposition.

Indem Du das Gewicht am schwierigsten Teil der Bewegung – an Deinem Körper – aktiv halten musst, bist Du gezwungen, eine saubere Technik zu nutzen und passendes Gewicht zu wählen. Mit Schwung hast Du keine Chance, das Gewicht an Deinem Körper zu halten.

Wenn Du zusätzlich eine Pause in der Ausgangsposition mit gestreckten Armen machst, kannst du zusätzlich noch den eingesetzten Schwung minimieren.

Wenn Du wirklich Schwierigkeiten hast, die Rückenmuskulatur arbeiten zu spüren, erhöhe das Halten von 2 Sekunden auf 3 – 5 Sekunden und versuche so viel Spannung in der Zielmuskulatur aufzubauen, wie möglich.

Bei Zugbewegungen schaffst Du das, indem Du die Brust nach vorne rausstreckst und Deine Schultern nach hinten und unten ziehst.

Am Anfang wirst Du wahrscheinlich mit weniger Gewicht arbeiten müssen oder weniger Wiederholungen schaffen. Da jetzt wirklich die Muskulatur arbeitet, die Du ansprechen willst, ist Dein gesetzter Reiz aber trotzdem effektiver als bisher.

Mit der Zeit wirst Du Deine vorherigen Bestleistungen bei Weitem übertreffen.

Vergiss nicht, für Erfolg ist nicht nur wichtig WAS Du machst, sondern WIE Du es machst.